22.10.2024

Österreichs Parkettindustrie stark belastet

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Als „sehr herausfordernd“ bezeichnete die österreichische Parkettindustrie bei ihrer traditionellen Jahressitzung Mitte Oktober 2024 in Geinberg die aktuellen Rahmenbedingungen für die Branche. „Der Wohnbau ist generell problematisch, speziell der Neubau“, diagnostizierte Vorsitzender Christoph Bawart, „die Krise wird sogar wohl erst im Jahr 2025, wenn nicht in den Folgejahren, wirklich eintreten.“ Der für die österreichischen Parketthersteller wichtige deutsche Markt sei stark eingebrochen. „All diese Entwicklungen belasten die hiesige Parkettindustrie stark“, so Bawart.

Dominique Otto vom Branchenradar konnte keine Entwarnung geben. Alle Bodenbeläge seien substanziell rückläufig, die Baukonjunktur lahme und der Auftragseingang schwächele. Allerdings zeige sich der Parkettmarkt vor allem im Neubau leicht positiver. Der Renovierungsmarkt reagieren hingegen sensibel auf die Veränderungen. Grundsätzlich werde der private Bau als noch schwieriger beurteilt als der gewerbliche Immobilienmarkt. „Der Grund liegt darin, dass langfristige Investitionen beim Endverbraucher rückläufig sind und Konsumausgaben höher gewichtet werden.“ Der Wohnbau habe einen Tiefstand erreicht, viele Projekte stünden still. „Der Ausblick bei eingereichten Bauprojekten für das kommende Jahr, die erteilten Baubewilligungen und prognostizierten Baustarts sind weiterhin eher alarmierend“, sagte Bawart mit Blick auf die Zukunft.

Zusätzliche Probleme bereitet der Branche die EU-Entwaldungsverordnung EUDR. Sie wird in der jetzigen Form als nicht umsetzbar und administrativ herausfordernd angesehen. Inzwischen hat die EU-Kommission eine Verschiebung beantragt.

Weitere Themen waren die Normenarbeit, über die Martin Dolkowski von der Admonter Holzindustrie berichtete, die Diskussionen über Konsumentenschutz und die Allgemeinen Geschäftsbedingungen.

Karl Scheucher, langjähriger geschäftsführender Gesellschafter der Scheucher Holzindustrie, hat nicht nur das Ruder im eigenen Unternehmen abgegeben, sondern auch seine internationalen Agenden. Künftig wird Weitzer Parkett-Geschäftsführer Josef Stoppacher seine Funktionen auf europäischer Ebene übernehmen.

Die Unternehmen der österreichischen Parkettindustrie bilden keinen eigenständigen Verband, sondern gehören zum Baubereich innerhalb des Fachverbands der Holzindustrie Österreichs. Dieser vertritt die Interessen von fast 1.300 holzverarbeitenden Unternehmen mit rund 27.400 Beschäftigten und einem Umsatz von 9,74 Mrd. EUR.

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 Österreichs Parkettindustrie stark belastet
Foto/Grafik: Holzindustrie Östereich
Gutes Wetter beim Jahrestreffen der österreichischen Parketthersteller, die Aussichten sind weniger gut – vor allem die Baukrise belastet die Unternehmen.
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