27.02.2023

Proline: So findet der Handwerker die passende Unterlage

Firmeninfos
15 Verlegeunterlagen in 24 Ausführungen: Für den Profilhersteller Proline hat die Produktgruppe der Verlegeunterlagen weiter an Bedeutung gewonnen. Deshalb wird das Unternehmen aus dem rheinland-pfälzischen Boppard ein neues Kommunikationskonzept zur Messe BAU vorstellen. Im Gespräch mit FussbodenTechnik stellen Proline-Produkttechnik-Leiter Johannes Dommermuth und Marketingleiter Christoph Heimbach die große Bandbreite dieses Segmentes vor.

FussbodenTechnik: Welche Bedeutung hat das Unterlagen-Sortiment bei Proline im Vergleich zu Ihrem Kerngeschäft Bodenprofile ?

Johannes Dommermuth: Das Unterlagen-Sortiment hat schon immer eine große Bedeutung für Proline, weil es eine perfekte Symbiose zu unseren Belagsprofilen bildet. Es sind Produkte, die vorwiegend im Segment San-Re-Mo eingesetzt werden – sprich für die Sanierung, Renovierung und Modernisierung. Unsere Verlegeunterlagen sind abgestimmt auf die schwimmende Verlegung von Bodenbelägen. Beide Sortimente ergänzen sich ideal. Wenn man unseren aktuellen Produktkatalog 2023 aufschlägt, erkennt man sofort den hohen Stellenwert unserer Verlegeunterlagen.

FT: Wodurch zeichnen sich die 15 Unterlagen in 24 Varianten aus?

Dommermuth: Das Besondere an dem breiten Sortiment an Proline-Verlegeunterlagen ist, dass wir damit passend zu den unterschiedlichen Verlegesituationen und Voraussetzungen, die Handwerker und Endkunden auf der Baustelle vorfinden, jeweils die beste Unterlage für das konkrete Projekt bieten. Unser Sortiment ist in vier verschiedene Kategorien unterteilt: Wir haben zum einen „Norm“-Unterlagen, wie wir sie nennen, obwohl sie in vielen Fällen die Mindestanforderungen der Verbände um ein Vielfaches übertreffen, die Unterlagen, die in einem preisgünstigen Segment liegen. Demgegenüber stehen die Premium-Unterlagen, die eine sehr gut Performance bei Dauerbelastung aufweisen. Nummer drei sind die Nature-Unterlagen, die besonders den ökologischen Aspekt widerspiegeln. Und abschließend unsere Spezial-Gruppe, die auf LVT-Böden abgestimmt ist.

Die entscheidende Frage lautet: Was ist dem Anwender und dem Endkunden wichtig? Gibt es eine Fußbodenheizung oder soll die Unterlage eher isolierend wirken? Handelt es sich um ein Mietobjekt, in dem der Trittschall reduziert werden muss? Oder geht es vornehmlich um die Wahrnehmung der Raumakustik und eine gute Gehschall-Performance? Es gibt zahlreiche technische Parameter, die man auswählen kann um auf der Baustelle das ideale Produkt einzusetzen.

FT: Welche technischen Anforderungen sind besonders wichtig?

Christoph Heimbach: Wir orientieren uns klar an den neun Kriterien, die in den Unterlagen-Merkblättern des Verbandes der Europäischen Laminatbodenhersteller (EPLF) und des Verbandes der mehrschichtig modularen Fußbodenbodenbeläge (MMFA) genannt werden: Wärmedurchlasswiderstand, punktuelle Ausgleichsfähigkeit, Wasserdampfdurchlässigkeit, dynamische Beanspruchung, Druckbeanspruchung, dauerhafte Druckbeanspruchung, Stoßbeanspruchung, Trittschallminderung und Gehschallemission. Ganz wichtig dabei ist die dauerhafte Belastbarkeit. Ein toller Laborwert bringt nichts, wenn er nicht auch über einen langen Nutzungszeitraum erreicht wird.

FT: Welche Vorteile hat der Verleger von der großen Vielfalt der Verlegeunterlagen bei Proline?

Heimbach: Wir bedienen den Fachhandel sowie den Verleger und betrachten beide als unsere Kernzielgruppe. Die Fachhandwerker können sich nur mit qualitativ hochwertiger Arbeit und Materialien gegenüber den Generalisten behaupten. Wir helfen dem Verarbeiter, die Verlegeunterlagen optimal auf den Untergrund und die Anforderungen der Kunden abzustimmen. Das bedarf dann aber auch schon mal eines Nischen-Produktes.

FT: Bei den Verlegewerkstoffen gab es mal den Trend, dass der Verarbeiter mit sechs Produkten 80 % ihrer Baustellen abdecken können. Funktioniert das auch mit Verlegeunterlagen?

Dommermuth: Das war nie unser Ziel. Man hat im Laufe der Jahre gemerkt, dass das so nicht funktioniert. Wer die „eierlegende Wollmilchsau“ will, muss Abstriche machen. Man hat auch in der Bauchemie erkannt, dass diese Abstriche dazu führen, dass Lösungen reklamationsanfälliger werden. Im besten Fall geht man mit dem Kunden in ein Interview und ermittelt anhand der genannten Informationen die passende Verlegeunterlage.

Heimbach: Aber natürlich ist es auch bei unserem Sortiment so, dass wir auch Verlegeunterlagen führen, die ein breites Anwendungsspektrum aufweisen. Mit der entsprechenden Beratung lassen sich vier oder fünf Produkte auswählen, die bis zu 80 % der Fälle abdecken.

FT: Proline bedient die Zielgruppen Bodenleger und Fliesenleger. Inwiefern haben beide identische Anforderungen und an welcher Stelle unterscheiden sich diese?

Dommermuth: Was die Bewertung des Untergrundes angeht, gibt es Parallelen und auch Unterschiede. Der Fliesenleger nimmt oft Abdichtungsarbeiten vor und unterscheidet sich in der Auswahl seiner bauchemischen Produkte. Beide Handwerkergruppen müssen Estriche beurteilen. Sie greifen außerdem auf Dehnfugenprofile von Proline zurück, die eingesetzt werden, wenn Spannungen des Bodens aufgenommen werden müssen. Ein typischer Einsatz sind Übergangsprofile, die einen Raum mit Laminat oder Parkett verbinden mit einem Raum mit keramischen Fliesen. Da kommt es zwangsläufig zu Schnittstellen.

FT: Beim Bauen werden heutzutage Nachhaltigkeit und CO2-Vermeidung immer wichtiger. Spiegelt sich das im Unterlagen-Sortiment von Proline wider?

Dommermuth: Dadurch, dass wir bereits das Segment Probase Nature im Sortiment haben, gibt es bereits Lösungen, die natürliche Rohstoffe und ökologische Aspekte berücksichtigen. Wir schauen momentan auch, wo wir Produkte mit einem reduzierten ökologischen Fußabdruck mit in unser Sortiment aufnehmen können. Das wird kommen.

Heimbach: Die beste Ökobilanz hat man, wenn der Bodenbelag möglichst lange schadensfrei liegt. Das muss das oberste Ziel sein. Genau wie die Bodenbelagsindustrie bemühen wir uns aber auch darum, nicht nur nachhaltige Materialien einzusetzen, sondern auch die Transportwege so klimaneutral wie möglich zu.

FT: Wie machen Sie die Eigenschaften bei den Proline-Unterlagen deutlich?

Heimbach: Wir überarbeiten aktuell unser Kommunikationskonzept, um Informationen einfacher und klarer darzustellen. Im Moment nennen wir vorrangig die technischen Werte. Künftig wird man die Eignung anhand eines Punktesystems sogar noch schneller ablesen können: Wir kommen einmal vom Produkt her und erklären verständlich, wofür es gedacht ist. Zum anderen setzen wir von der Anwendung an, sodass ein „Entscheidungsbaum“ entsteht. Diesen kann man einfach abschreiten, um zum entsprechenden Produkt zu gelangen.

FT: Was hat es mit der „Proline Unterlagen-Box“ auf sich? Handelt es sich um einen Musterkoffer wie bei Bodenprofilen?

Heimbach: Die Box mit 15 Unterlagen ist sehr praktikabel – man kann viele Details ablesen. Vor allem ist die Box so designed, dass ich sie einem Verleger mitgeben und sie beim Handel hinterlegen kann. Die Box enthält jede Unterlage als DIN A6 großes Muster.

Dommermuth: Aufgedruckt sind die verschiedenen Eigenschaftskategorien sowie ein Punktesystem. Je mehr Punkte das Produkt hat, desto besser ist es für die jeweilige Kategorie geeignet. Es sind auch die technischen Werte abgebildet, sodass die Box für den Verleger und den Fachverkäufer ein guter Leitfaden ist. Der Kunde kann das Produkt begreifen und so dessen Performance ablesen.

FT: Wohin könnte die Entwicklung von zukünftigen Verlegeunterlagen gehen?

Dommermuth: Wir werden uns zukünftig damit beschäftigen, wie wir Produktionsprozesse in puncto Energie und Rohstoffe bewerten. Was das dann für die Performance der Produkte und den Preis bedeutet, ist heute schwierig zu beantworten. Es gibt eine Parallele: Für den raren Baustoff Sand ist man auf der Suche nach Alternativen wie Pilzkulturen – noch sind diese allerdings viel zu teuer. Solche „neuen“ Materialien könnte ich mir auch bei Unterlagen vorstellen.

Heimbach: Ganz allgemein wird man sicherlich noch stärker auf den ökologischen Aspekt und den CO2-Fußabdruck achten. Da sind wir aber gut gerüstet, weil wir derzeit schon ausschließlich nur mit Lieferanten arbeiten, die darauf bereits achten. Wenn es vernünftige Lösungen sind, werden wir mit die Ersten sein, die sie auf den Markt bringen.

Das Interview führte Christian Harder.

Vita Johannes Dommermuth:

Der gelernte Kunststoffmechaniker (48) der Fachrichtung Anlagentechnik Johannes Dommermuth startete im Jahr 2000 bei Proline und schloss in dieser Zeit seinen Meister in Materialwirtschaft und Logistik ab. 2016 begann er ein Studium für Produktmanagement und verantwortet seit 2018 die Leitung Produkttechnik und -management bei Proline. Davor war er bereits Teamleiter und für die Proline-Produkte zuständig.

Vita Christoph Heimbach:

Der Diplom-Betriebswirt Christoph Heimbach (60) war bereits für Unternehmen wie Zentis und Unilever im Business-to-Business-Marketing (B2B) tätig. Seit 2020 steht er in Diensten von Proline. Ursprünglich war Heimbach als Business Development Manager zuständig für Projekte und Strategie. Im Sommer 2022 übernahm er zusätzlich die Marketingleitung. Die Branche kennt er gut, weil er sechs Jahre lang bei einem Wettbewerber arbeitete.

Die Probase-Verlegeunterlagen im Überblick:

- Probase PE strong 2,0
- Probase PE strong 2,2 AS
- Probase PE maxi 2,0
- Probase EPS 1,6 AS
- Probase XPS eco 1,6
- Probase XPS eco 5,0
- Probase XPS fold 2,2
- Probase XPS fold click 5,0
- Probase PU-M 1,8
- Probase PU-M 1,8 AS mit Fugendichtband
- Probase PU-M 1,8 AS
- Probase PU-M 3,0
- Probase PU-M 3,0 AS mit Fugendichtband
- Probase PU-M 3,0 AS
- Probase Cork 2,0
- Probase HWF 5,0
- Probase LVT PE + 1,0
- Probase LVT PE+ 1,0 mit Grip Oberfläche
- Probase LVT PU-M 1,5
- Probase LVT PS+ fold1,5 Aqua Stop
- Probase XPO 2,0 Aqua Stop
- Probase XPS fold 2,2 Aqua Stop XPS fold 2,2
- Probase XPS eco 2,0 Faltplatte XPS fold 2,2

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 Proline: So findet der Handwerker die passende Unterlage
Foto/Grafik: Proline
Die Probase-Verlegeunterlagen von Proline lassen sich exakt auf die schwimmende Verlegung von Bodenbelägen abstimmen.
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Perfektes Tool für die Beratung beim Handel und Handwerker: Die Verlegeunterlagen-Box „The Sound of silence“ enthält 15 Unterlagen im Format DIN A6.
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Das Verlegesystem Easy Lay ist intuitiv: Es bezeichnet eine einfach zu verlegende, planliegende Faltplatte mit weniger Stößen zum Abkleben. Gegenüber Rollenware sind Easy-Lay-Produkte praktisch zu lagern und leicht zu transportieren.
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Foto/Grafik: Proline
Die Verlegeunterlagen der Kategorie Probase Nature spiegeln besonders den ökologischen Aspekt wider, da sie auf natürlich Materialien wie Kork setzen.
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