08.12.2020
Michael Witte – ein ganzes Berufsleben für Werkzeuge & Maschinen
Firmeninfos
Michael Witte, Geschäftsführer des Werkzeug- und Maschinenhändlers Witte – Technik für Bodenleger, geht Ende 2020 in den wohlverdienten Ruhestand. Für FussbodenTechnik lässt er seine berufliche Karriere Revue passieren – auf sehr persönliche Art und Weise:
„Mein erster Tag im Unternehmen lässt sich nicht datieren. In meiner Kindheit und Jugend hat die Firma im gleichen Haus residiert. Die war einfach immer schon da. Schon als Kind hab ich ganz selbstverständlich und ohne elterlichen Druck mitgeholfen“, erinnert sich Michael Witte. Sehr präsent ist ihm der Tag, als er seinen Führerschein bekam. „Als ich damit nach Hause kam, stand schon ein Auto für mich bereit, vollgeladen für eine Liefertour.“
Nach Abschluss seines Studiums trat Michael Witte im Februar 1981 „offiziell“ in die Firma ein. Sein letzter Arbeitstag wird voraussichtlich der 23. Dezember 2020 sein. „An dem Tag werden wir laut Plan Inventur haben“, sagt er beim Blick in den Kalender. Weiter sei nichts geplant. Zu Beginn seiner offiziellen Tätigkeit habe er den Außendienst übernommen, weil damals ein Mitarbeiter schwer erkrankt war. Die Zahl der Mitarbeiter von Witte ist mittlerweile stark angestiegen: „Wir waren damals mit meinen Eltern und mir acht Kollegen, davon zwei halbtags. Heute beschäftigt der Werkzeug- und Maschinenhändler 30 Mitarbeiter.
Gerne erinnert sich Michael Witte an die internationalen Messen, erst Heimtextil, später Domotex. „Die habe ich immer sehr gern gemacht, auch wenn das sehr anstrengend war.“ Ein wirkliches Highlight sei der Graduationstag seines Sohnes Benjamin Witte gewesen, der im amerikanischen Pittsburgh studiert hat. „Der Dekan der Fakultät sagte uns, dass er Benjamin gern eine Stelle an seinem Lehrstuhl angeboten hätte, aber der hätte sich für unser Unternehmen entschieden.“
Eine große Herausforderung für Michael Witte als studierten Kaufmann war es, sich die fachlichen Kenntnisse anzueignen, die es braucht, um von den Handwerkern als kompetenter Gesprächspartner akzeptiert zu werden. Er sei zwar nie sehr gesellig gewesen, habe aber auf Fachtagungen und Kongressen immer die offenen Gespräche gemocht.
Wittes Ehefrau Mechthild Witte fing nach dem Abschluss Ihres Studiums genauso im Unternehmen an. Sie übernahm zunächst die Buchhaltung, betreute später die Auslandskunden und kümmerte sich in den letzten Jahren intensiv um die Modernisierung des Außendienstes. Beide werden gleichzeitig in den Ruhestand gehen.
Was sind seine Pläne für den Ruhestand? Große Reisen hat Familie Witte schon einige mit ihren Kindern unternommen. Das stehe nicht mehr auf dem Programm. Seit vielen Jahren haben die Wittes eine Verbindung nach Irland. „Dort werden wir in Zukunft vielleicht etwas häufiger sein“, kündigt er an. „Bereits im vergangenen Jahr haben wir ein Stück Land gepachtet und einen großen Gemüsegarten zur Selbstversorgung angelegt. Wir freuen uns darauf, dass wir die Arbeit dort nicht mehr nach Feierabend erledigen müssen.“
Der zukünftige Ruheständler freut sich darauf, auch mehr Zeit mit seinen Enkelkindern verbringen zu können. „Das Schöne an der Selbstständigkeit war für meine Frau und mich, dass wir selbst entscheiden konnten. So konnten wir vieles tun und lassen, so wir es richtig fanden.“ Ihm war es immer wichtig, so zu wirtschaften, dass er unabhängig in unseren Entscheidungen blieb. Und meint damit, nicht abhängig von Banken oder Investoren gewesen zu sein.
Wird sich beim Unternehmen etwas verändern? „Es wird bestimmt viele Veränderungen geben. Eine grundsätzliche Änderung des Schwerpunktes weg von der Technik für Bodenleger sehe ich allerdings für die überschaubare Zukunft nicht“, blickt er in die Zukunft. Er stellt heute schon fest, dass sich die Branche dadurch wandelt, dass viele kleine Handwerksbetriebe keine Nachfolger finden und aufgegeben werden. Michael Witte vermutet, dass es einen Trend zu größeren, professionell gemanageten Firmen auf der einen Seite und den Ein-Mann-Allround-Handwerkern auf der anderen Seite sein könnte. Der Fachkräftemangel werde sicher dazu führen, dass mehr Maschinen eingesetzt werden, die zum einen die schwere Arbeit erleichtern und zum anderen Arbeitszeit ersparen.
„Die gute Zusammenarbeit mit der Fachpresse, vor allem mit FussbodenTechnik, habe ich immer sehr geschätzt“, sagt er abschließend. Alles Gute, Michael und Mechthild Witte!
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