06.11.2024
FEB: Absatzrückgang elastischer Beläge schwächt sich ab
Firmeninfos
Der Fachverband der Hersteller elastischer Bodenbeläge (FEB) veranstaltete am 5. und 6. November 2024 in München seine jüngste Jahrestagung. Rund 50 Vertreter der ordentlichen Mitglieder und Fördermitglieder reisten dafür ins Adina Hotel im Werksviertel der bayerischen Landeshauptstadt an.
Ein wichtiger Punkt auf der zweitägigen Veranstaltung war die Absatzentwicklung bei den neun FEB-Mitgliedern. Diese Unternehmen erzielten in den ersten drei Quartalen des Jahres 2024 einen Gesamtabsatz in Höhe von 35,3 Mio. m
2 elastischer Beläge. Dies entspricht einem Rückgang von 2,7 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. In Deutschland betrug die Absatzmenge elastischer Beläge 32,06 Mio. m
2, was einem Anteil von 91 % in der D/A/CH-Region entspricht. Der FEB-Vorsitzende Volkmar Halbe sagte zu der Entwicklung: "Es schleift sich aus. Der Rückgang wird weniger - auch bei den einzelnen Bodenbelagsarten." Den größten Rückgang verzeichneten im genannten Zeitraum die heterogenen PVC-Beläge (-5,8 %) und CV-Beläge (-5,0 %).
Keine zweite Inflationswelle
Einen generell positiven Ausblick auf die Zukunft der Immobilien- und Baubranche zeichnete der Marktforscher Martin Langen vom Institut B+L Marktdaten. Er prognostizierte, dass es keine zweite Inflationswelle geben werde. "Die Zinsen gehen weiter runter und die Preise sind stabil. Wir können eine Bodenbildung erkennen. Die Immobilienpreise steigen wieder." Langen sagte im kommenden Jahr weitere Zinssenkungen von mehr als 1 % voraus. Entscheidend seien psychologische Effekte: "In Deutschland ist ein Sparvolumen von rund 250 Mrd. EUR vorhanden. Das Geld ist da, es wird nur nicht ausgegeben. In 2024 gab es einen breiten realen Lohnzuwachs, aber der Konsum fehlt noch." Dennoch zeigen jüngste Studien, dass die Anschaffungsneigung in der Bevölkerung zunehme. Auch die Hypothekenverträge stiegen jüngst um 20 % im Vergleich zum Vorjahr an: "Da ist richtig Bewegung drin." Zu 90 % wurden diese Verträge für Bestandsimmobilien abgeschlossen.
Problematisch für die Branche seien die jüngsten Insolvenzen im Baugewerbe: Ein Projektvolumen von rund 35 Mrd. EUR befindet sich in Insolvenz, was etwa 10 % des Gesamtvolumens entspreche. Betroffen seien rund 630 Bauunternehmen, Entwickler und Immobiliendienstleister. Doch für viele insolvente Projekte gebe es bereits Interessenten, die diese weiterführen wollen. Und auch die Top 10 Bauriesen in Deutschland verzeichneten fast alle in 2024 einen Zuwachs bei ihren Projekten.
Langen sprach bei seinem Vortrag nicht von einer allgemeinen Baukrise, sondern von einer Einfamilienhaus-Krise. Diese mache 60,7 % der weggebrochen Bauflächen aus. Wie Langens Untersuchungen ergeben haben, nahm der Gebrauchtimmobilienmarkt seit März 2024 wieder an Fahrt auf und sorgte ab September für die entsprechenden Renovierungen: "Wenn der Gebrauchtmarkt anzieht, triggert er auch die Renovierungen. Es kommt vieles in Gang." Vor allem in den Jahren 2026 und 2027 werden viele positive Effekte eintreten (Umzugskette).
Zukünftige Vertriebswege im Fokus
Zu den weiteren Highlights der Tagung gehörte ein Vortrag von Volkmar Halbe zu den zukünftigen Vertriebswegen im B2B-Bereich, bei denen vor allem die Digitalisierung eine wichtige Rolle spielt: "Mit KI, Blockchain und virtuellen Events wird aus dem Klinkenputzen ein Hightech-Abenteuer." Zudem erhielten die Anwesenden eine Führung durch das preisgekrönte Münchner Werksviertel in der Nähe des Ostbahnhofs. Auf dem ehemaligen Gelände des Knödelfabrikanten Pfanni ist ein modernes Quartier für Künstler, Unternehmen, individuelle Geschäfte, Hotellerie und Events entstanden.
Der FEB vereint im 22. Jahr seines Bestehens neun Mitglieder, 26 Fördermitglieder und vier Kooperationspartner.
Mehr zur Tagung wird FussbodenTechnik in der Dezember-Ausgabe berichten.