16.06.2022

Gebr. Rasch: Personalabbau wegen Ukraine-Krieg geplant

Der Einmarsch der russischen Armee in die Ukraine wirkt sich auch auf die Tapetenfabrik Gebr. Rasch aus. Wie die Geschäftsführung gegenüber der BTH Heimtex bestätigte, ist als Folge des Krieges geplant, am Stammsitz in Bramsche Personal abzubauen, um die Zukunftsfähigkeit des Familienunternehmens zu sichern. In den kommenden Wochen werden Betriebsrat und Geschäftsleitung darüber verhandeln. Ziel ist es, im Herbst mit einem an den Beschäftigungsbedarf angepassten Team zur Normalität zurück zu kehren.

"Der Einmarsch der russischen Armee in die Ukraine bedeutet für die Unternehmensgruppe Rasch menschlich und wirtschaftlich eine Zäsur", schreibt die Geschäftsleitung. Seit Mitte der 1990er Jahre wurde in der Region investiert und Wachstum für die Unternehmen der Gruppe erwirtschaftet. Mit einem Produktionsstandort in der Westukraine und Vertriebsgesellschaften sowie Logistikzentren in Kiew und Moskau sei die Region für Rasch über die Jahre zur wichtigsten Absatzregion außerhalb Deutschlands geworden. Der Krieg in der Ukraine betreffe das Unternehmen somit unmittelbar. Nach Unternehmensangaben ist die lokale Nachfrage eingebrochen, die Produktion in der Ukraine steht und teilweise sind Produkte aus deutscher Fertigung von EU-Sanktionen betroffen. Die indirekten Folgen aus Rohstoffverteuerung und -verknappung belasteten das Geschäft auch außerhalb der vom Krieg betroffenen Absatzmärkte.

"Teils inflationsbedingt, teils begründet durch Vorholeffekte während der Phase des Lockdowns ist die Nachfrage nach Tapeten in Deutschland und Westeuropa zurzeit sehr schwach", betont die Geschäftsleitung. Sie könne die gravierenden Auswirkungen des Ukraine-Krieges für das Unternehmen nicht kompensieren.
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