08.12.2020
Uzin will den Norden Deutschlands stärken
Firmeninfos
Die Uzin Utz Group hat den Norden im Visier: Mit einem neuen Lieferkonzept sollen die bauchemischen Produkte des Ulmer Konzerns noch schneller beim Kunden sein. Bislang wurde ganz Deutschland von Ulm aus beliefert, künftig werden Norddeutschland und Nordeuropa von der Uzin-Niederlassung im niederländischen Haaksbergen versorgt. Dies und weitere technische Neuerungen stellte die Unternehmensspitze bei der virtuellen Jahrespressekonferenz Anfang November 2020 vor.
Der Leiter der Business Unit Uzin, Jürgen Walter, erläuterte das neue Lieferkonzept im Detail: „Wir wollen mehr nach Norddeutschland und Nordeuropa rücken.“ Die deutschen Postleitzahlgebiete 0 bis 4 werden künftig von der Niederlassung im niederländischen Haaksbergen, die Gebiete 5 bis 9 von Ulm aus beliefert. „Das Werk in Haaksbergern wird extrem erweitert“, kündigte Walter an. Dort wolle man künftig auch Spachtelmassen produzieren, neben Klebstoffen. Durch das neue Konzept sei die Uzin Utz Group näher am Kunden, biete schnellere Lieferzeiten und könne unnötig lange Lieferwege einsparen, erläuterte Walter.
„Wir werden den Norden strategisch intensiver bearbeiten“, ergänzte Vertriebsleiter D/AT, Michael Abraham. Dort gebe es noch Wachstumspotenzial für die Ulmer. Das Team für Nord- und Ostdeutschland umfasse 17 Außendienstmitarbeiter plus fünf Anwendungstechniker. Zudem biete Uzin dem Kunden zahlreiche digitale Service-Hilfsmittel wie ein Klebstoffempfehlungs-Tool oder eine Chatfunktion mit einem Anwendungstechniker.
Bei der Uzin Utz Group stehen zudem personelle Veränderungen im Norden an: War bislang Detlef Storch als Verkaufsleiter für Nord- und Ostdeutschland zuständig, so übernimmt ab 1. März 2021 Nils Malscheski das Gebiet Nord, während Storch sich auf das Gebiet Ost fokussiert. Malscheski ist 29 Jahre alt und war zuvor Außendienstmitarbeiter bei Uzin. Er befindet sich gerade in einer sechsmonatigen Einarbeitungsphase für die neue Aufgabe.
Unternehmen hält an Wachstumsstrategie fest
Vorstandsmitglied Philipp Utz blickte bei dem Pressegespräch auch auf das durch die Corona-Pandemie geprägte Jahr 2020 zurück: „Leidenschaft vereint uns auch in Krisenzeiten, wir haben alle an einem Strang gezogen“, sagte Utz mit Blick auf die neue Unternehmensstrategie „Passion“. Demnach will die Uzin Utz Group bis 2025 einen Jahresumsatz von 550 Mio. EUR erwirtschaften, mit einer EBIT-Marge (Betriebsergebnis) von mehr als 8 %. Daran halte der Konzern weiterhin fest. „Unsere neue Strategie hat den Stresstest bestanden, wir blicken zuversichtlich in die Zukunft“, sagte Utz. Das Motto laute: „Mit Resilienz – also Widerstandskraft – durch die Krise.“ Die Baubranche habe durch Corona nicht so stark gelitten wie andere Branchen.
Die Uzin Utz Group sei extrem stark ins erste Quartal 2020 gestartet, was die Umsätze angehe – dann folgte der erste Lockdown und entsprechende Einbrüche, führte Utz aus. „Die Halbjahreszahlen liegen leicht über dem Vorjahr“, sagte Utz weiter. Wie berichtetet, war der Halbjahres-Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 0,3 % auf 186,9 Mio. EUR (Halbjahr 2019: 186,3 Mio. EUR) angestiegen. „Chancen erkennen und diese auch ergreifen“, laute die Devise. Utz sei überzeugt, dass die Themen Digitalisierung und neue Arbeitsformen durch die Corona-Krise einen Schub bekommen haben. Seit 20214 habe die Gruppe sehr viel in die Digitalisierung investiert. 2017/18 wurden die ersten digitalen Helfer eingeführt, auf die man nun bestens zurückgreifen könne. Auch die Absätze im Online-Shop des Unternehmens haben extrem stark angezogen: „Künftig sehen wir einen Mix aus digitalem und persönlichen Kontakt“, sagte Utz.
Nachhaltigkeit rückt noch stärker in den Fokus
Das Thema Innovationen werde künftig noch wichtiger, dabei spielen vor allem die Aspekte der Wohngesundheit und Nachhaltigkeit eine wichtige Rolle. Durch die Erweiterung des Werkes in Haaksbergen können rund 25 % Treibhausgas-Emissionen eingespart werden: etwa 1.400 t CO
2. Dies entspreche der Sauerstoffproduktion von mehr als 720.000 Bäumen. Zudem sei der Uzin-Fuhrpark um ein Fahrzeug von Mercedes mit Wasserstoff-Antrieb erweitert worden, den zunächst die Vorstandsmitglieder nutzen. Im nächsten Schritt könnte dies ein Thema für den Außendienst werden. „Wir glauben an diese Technologie“, sagte Utz.
2020 sei ein „sehr erkenntnisreiches Jahr“ gewesen. Neue Strategien seien erfolgreich implementiert worden. Der Schwerpunkt für 2021 soll auf dem Bereich „Products & Service“ liegen. Dabei stehe der Slogan „Uzin bietet mehr“ im Mittelpunkt. D